Wenn die Blätter fallen und die Tage kürzer und kälter werden, freut man sich nach einem langen Hundespaziergang auf einen heißen Tee oder eine warme Suppe. Und während die meisten von uns ihren heißen Kakao oder die scharfe Suppe nicht mit ihrem Hund teilen wollen, gibt es doch etwas, was auch dem Hund ein warmes Bauchgefühl verleiht: Knochenbrühe ist ein altes, fast vergessenes Wundermittel, das meine Großmutter und viele alte Züchter früher ihren Hunden nach Jagden, Geburten, Krankheiten oder eben in eisigen Zeiten gaben. Sie ist preiswert in der Herstellung, voller Nährstoffe und ganz leicht selbst zu machen.
Hier sind fünf gute Gründe, für seine Hunde Knochenbrühe zu kochen:
Knochenbrühe ist gut für die Gelenke
Wie gesund die Gelenke sind, hängt vom Kollagen-Gehalt der Bänder, Sehnen und den jeweiligen Knochenenden ab. Kollagen ist ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes und gehört zu einer großen Gruppe von Biomolekülen, zu denen auch Glykosaminoglykane gehören. Knochenbrühe ist voller Glykosaminoglykane – eine davon könnte Ihnen bekannt vorkommen: Das Glukosamin. Knochenbrühe enthält nicht nur phänomenal hohe Mengen an Glukosamin (wichtiger Baustein des Knorpelgewebes), sondern auch noch weitere Gelenkschutz-Verbindungen wie Chondroitin (stärkt die Widerstandsfähigkeit des Knorpels) und Hyaluronsäure (wirkt als Schmiermittel bei allen Gelenkbewegungen).
Knochenbrühe unterstützt die Leber bei der Entgiftung
Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und zuständig für den Abbau von Giften des Körpers und der Regulierung des Vitamin- und Spurenelementstoffwechsels. Die Leber unserer Hunde wird immer wieder stark beansprucht durch Teppiche und Fußböden, die mit scharfen Reinigungsmitteln behandelt wurden, Futtermittel mit synthetischen Inhaltsstoffen, Entwurmungsmitteln, Flohmitteln und Spot-Ons, Antibiotika, Impfungen etc. Die ausgeprägte Fähigkeit der Leber, sich zu regenerieren steigt mit dem Vorhandensein der Aminosäure Glycin. Und nun raten Sie, worin haufenweise Glycin enthalten ist? Na? Knochenbrühe!
Knochenbrühe unterstützt eine gesunde Verdauung
Die Darmwände verfügen über Millionen winziger kleiner „Löcher“, durch die verdaute Nährstoffe in den Körper gelangen. Stress, schlechte Ernährung und bakterielle Überwucherungen können dazu führen, dass diese „Löcher“ zunehmen oder größer werden – das nennt man eine „durchlässige Darmwand“. Eine druchlässige Darmwand führt dazu, dass Dinge in den Körper gelangen, die dort nicht hingehören, wie Gifte oder Hefen. Der Körper erkennt diese unverdauten Partikel als Invasoren und wehrt sich dagegen: Auf diese Weise entstehen Allergien und Futterunverträglichkeiten. Knochenbrühe ist randvoll mit einer zähen Substanz, die die Darmwände ausschmiert und diese „Löcher“ zuschmieren kann: Gelatine!
Knochenbrühe ist eine hervorragende Nahrung für kranke oder rekonvalsezente Hunde
Hatten Sie schon einmal das Problem, einen Hund nach schrecklichem Durchfall wieder an feste Nahrung zu gewöhnen? Oder einen Hund, der sich von langer Krankheit erholen sollte, aber irgendwie keinen Appetit hatte und dringend mehr Nährstoffe benötigte?
Knochenbrühe ist die Antwort!
Ein hoher Anteil an tierischer Gelatine in der Nahrung kann den Bedarf von fleischlichem Protein um ca. 50% ersetzen. Knochenbrühe ist außerdem eine hervorragende Quelle von wichtigen Mineralen und kann das Immunsystem stärken. In Knochenbrühe ist ein hoher Anteil der Aminosäure Glycin enthalten, das die Verdauung unterstützt, indem es die Synthese von Gallensalzen und die Aussonderung von Magensäure reguliert.
Wie man Knochenbrühe herstellt
Suchen Sie sich einen Topf und fangen Sie an.
Kaufen Sie eine beliebige Menge Knochen (Hühner-, Kalbs-, und/oder Rinderknochen, es sollten unbedingt Gelenkknochen mit Knorpel dabei sein). Füllen Sie die Knochen in einen üblichen Schmortopf und bedecken Sie die Knochen mit Wasser (verwenden Sie nicht zu viel Flüssigkeit, damit die Brühe auch wirklich „suppig“ wird).
Fügen Sie zwei bis vier EL Apfelweinessig hinzu. Dieser Essig sorgt dafür, dass den Knochen die Minerale gründlicher entzogen werden. Wenn Sie keinen Apfelessig da haben, können Sie auch Zitronensaft verwenden.
Kochen Sie die Knochen über einen langen Zeitraum
Um wirklich alle Nährstoffe aus den Knochen zu gewinnen, sollten Sie die Knochen am besten 24 Stunden lang köcheln. Wenn es nur 12 Stunden sind, ist das auch keine Katastrophe, aber je länger, je lieber. Wenn die Brühe in abgekühltem Zustand gelee-artig ist, haben Sie es richtig gemacht.
Sie können die Brühe in kleinen Behältern einfrieren. Im Sommer können Sie auch Hundeeis daraus machen, indem Sie die Brühe in einen Eiswürfelbehälter füllen und nach Bedarf servieren. Im Kühlschrank hält sich die Brühe ca. vier Tage.
Knochenbrühe ist keine ausreichende Nahrung über einen längere Zeitraum hinweg. Aber sie ist eine fabelhafte Grundlage für selbstgemachtes Hundefutter oder ein köstlicher Zusatz zu Fertigfutter. Mit Knochenbrühe können Sie das Trockenfutter auf gesunde Weise befeuchten, Ihrem Hund Flüssigkeit zuführen, wenn er krank ist, oder ihn aufwärmen, wenn er durchgefroren ist.
© Katharina von der Leyen, Lumpi4.de – Hundemagazin