Die RAO bei Pferden wird durch chronischen Husten, schweres Atmen bei geringster Anstrengung und vermehrter Schleimproduktion angezeigt.
In diesem Zustand ist das Pferd nicht mehr reitbar und seine Leistungsfähigkeit ist stark vermindert. Atemnot kann schon bei geringster Anstrengung, selbst in Ruhe entstehen. Die vermehrte Schleimbildung in den Bronchien verursacht ein chronisches Abhusten und Nasenausfluss.
Nach außen sichtbar wird die Bauchmuskulatur als Atem-Hilfsmuskulatur eingesetzt und im Extremfall sieht man eine sogenannte „Dampfrinne“ zwischen Rippenbogen und Bauchmuskulatur.
Eine chronische Bronchitis bei Pferden lässt sich durch folgende Symptome erkennen:
– Nasenausfluss
– Erhöhte Atemfrequenz in Ruhe und bei Belastung
– Chronischer trockener Husten
– Bauchatmung mit geblähten Nüstern
– Bewegungsunlust, Abgeschlagenheit
– Appetitlosigkeit
Hier sollte der Tierarzt hizugezogen werden. Er wird das Pferd in Ruhe und unter Belastung beobachten. Eine Blutprobe könnte parallel über virale oder bakterielle Erreger Auskunft geben und eine Blutgasanalyse über den Sauerstoffgehalt im Blut des Pferdes. Weiterführend wäre eine Endoskopie (Lungenspiegelung) mit Probeentnahme der Bronchialschleimhaut angezeigt.
Wünschenswert wäre natürlich eine frühe Diagnose, aber da es sich hier um einen schleichenden Erkrankungsablauf handelt, ist die Diagnosestellung nicht immer einfach und stellt eine große Herausforderung dar.
Behandlung der RAO
Um die RAO bei Pferden erfolgreich zu therapieren, muss die Erkrankung vielschichtig angegangen werden. Zum einen braucht das Pferd eine medikamentöse Therapie zum anderen müssen die äußerlichen Einflüsse vermieden werden. Die Schadsubstanz Endotoxin sowie Pilzsporen sind im Heu (auch in qualitativ gutem Heu) ist wesentlich größerer Menge vorhanden wie im Stroh.
Vorraussetzung für eine Heilung des Pferdes ist, das es keinem Staub- und anderen Schadstoffen mehr ausgesetzt sein darf.
Änderung der Haltungsbedingungen
Erste Maßnahme sollte die Optimierung der Haltungsbedingungen des Pferdes sein.
Staubfreie oder staubarme Umgebung: Das erkrankte Pferde sollte keinem aufwirbelndem Staub mehr ausgesetzt sein. Beim Ausmisten oder bei der Heufütterung steigt die Staubbelastung im Stall
und belastet das Pferd enorm.
Regelmäßiges Lüften: Der Stall sollte regelmäßig gelüftet und das Einstreu täglich gewechselt werden, so dass die hohe Ammoniakkonzentration vermieden wird.
Alternative als Einstreu: Verzichten Sie auf Stroh als Einstreu. Hier kann Papier, Hanf oder Rindenmulch eine Alternative darstellen.
Einweichen von Heu: Stroh und Heu sollte vor der Fütterung mit Wasser eingeweicht werden.
Für einen geringeren Arbeitsaufwand gibt es Heu- und Strohentstaubungsmaschinen.
Frische Luft: eine ganzjährige Offenstallhaltung wäre wünschenswert, im Sommer ganztätige Weidehaltung.
Bewegung: Bewegung regt die Lungen an, stärkt den Organismus und fördert die Selbstheilungskräfte, eine Überforderung des Pferdes sollte vermieden werden.
Spritzen, Tabletten oder Inhalieren ?
Oft werden bronchialerweiternde und entzündungshemmende Medikamente in Form von Spritzen
oder Tabletten gegeben. Gerade Kortison wird systemisch gegeben mit häufigen Nebenwirkungen.
Vorteile der Inhalation bei Pferden
Die Inhalation hat gegebenüber der systemischen Gabe an Medikamenten entscheidende Vorteile:
– Lokale Wirkung: das Medikament wirkt direkt am Ort der Erkrankung.
Das Gesamtsystem des Pferds wird nicht so sehr belastet.
– Dosierung: eine niedrigere Dosierung ist möglich.
– Reduzierte Nebenwirkungen: die Nebenwirkung des Medikament werden minimiert.
Die einfachste und vor allem effektivste Anwendung ist hier die Inhalation mit einem Ultraschall-Inhalator. Der Vorteil ist das tiefe Eindringen in den Bronchialraum, eine Durchflutung an Ort und Stelle und eine hohe Effektivität.
Wir bevorzugen hier den Hippomed Air One Ultraschall-Inhalator.
Der Inhalator ist nach den neuesten Kenntnisse der Tiermedizin abgestimmt und ist dank seiner modernen Ultraschall-Technologie in der Lage eine komplette Durchflutung bis in den tiefsten Bronchialraum des Pferdes zu gewährleisten.
@ CarePet/Stefanie Spang